📓 Das vorliegende Buch solI in die Soziologie der Politik einfiihren. Ein Einfiihrungsbuch ist kein Lehrbuch. Diese Unterscheidung mochte ich nachdriicklich unterstreichen. Von einem Lehrbuch iiber ein Wis senschaftsgebiet erwartet man eine moglichst vollstandige Reprasen tation des in einem Gebiet akkumulierten Wissens. Je mehr dieses Wissen kodifiziert ist, urn so mehr kann das Studium eines Lehr buchs die Lektiire der Originalliteratur ersetzen. Demgegeniiber hat eine Einfuhrung in ein Wissenschaftsgebiet einen ganzlich anderen Charakter. Sie vermittelt nicht primar Wissen und sie ersetzt auf keinen Fall die Lektiire der Originalliteratur, vielmehr bietet sie dem Leser im wortlichen Sinne eine erste Ein-Fuhrung in Neuland an, die ihn mehr und mehr befahigen soIl, sich selbstandig in dem fur ihn neuen Land zu bewegen. Das bedeutet, daB dem Leser in allererster Linie eine Perspektive auf den Weg gegeben werden muB, eine kog nitive Landkarte, die ihn zu selbstandigen Exkursionen befahigt. Diese Aufgabe einer Einfuhrung solI hier im Vordergrund stehen. Sie kann und darf deshalb kein Literaturbericht sein, sie vermittelt kein lexikalisches Wissen, sondern die spezifisch soziologische Perspektive in der Betrachtung von Politik. Diese Zielsetzung solI schon durch den Titel "Soziologie der Politik", an stelle des gebrauchlichen Titels "Politische Soziologie", zum Ausdruck gebracht werden. Natiirlich kann man auch den Begriff "Politische Soziologie" mit de...