🔖 Seit dem Erscheinen des Standardwerkes uber "Die Sexualitat der niederen Pflanzen" von HANS KNIEP sind 12 Jahre vergangen. In diesem grundlegenden Werk ist alles bis 1928 Bekannte uber die Sexualitat der Flagellaten, Algen und Pilze zusammengestellt. Immer wieder wird man bewundem, mit welchem FleiB und welcher Sachlichkeit alle Angaben uber das Vorkommen von Sexualitat, die Geschlechterverteilung und die Geschlechtsbestimmung von KNIEP zusammengetragen worden sind. Dberall wurde auf die Lucken, die noch der Untersuchung harren, hinge wiesen. Eine wesentlich kurzere Dbersicht gab HARTMANN (1929a) im Handbuch der Vererbungswissenschaft. Wenn im letzten Jahrzehnt die Sexualitatsforschung in Deutschland einen groBen Aufschwung erfahren hat, so beruht das wesentlich auf der von MAX HARTMANN aufgestellten Sexualitatshypothese. Diese war als Arbeitshypothese gedacht; ihre Grundprinzipien, die fur alle Organismen mit geschlechtlicher Fort pflanzung gelten sollten, regten zu einer Fulle von Experimenten an. Heute ki:innen wir schon von einer allgemeinen Theorie der Sexualitiit sprechen. Dazu war eine unermudliche Arbeit notwendig, und wir mussen MAX HA-qTMANN dankbar sein, daB er diese stets gefi:irdert hat. Es ist sehr interessant zu verfolgen, wie durch planmaBige Versuche den Gegnem der HARTMANNschen Anschauungen aIle Argumente widerlegt wurden. Die Sachlage ist heute folgende. Argumente gegen die Sexuali tatstheorie lassen sich nur noch aus solchen Versuchen gewinnen, ...