📒 Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Siegen, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1993 begannen in Krakau die Dreharbeiten für Steven Spielbergs Schindlers Liste, einem Spielfilm, der auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Keneally basiert und aufgrund seiner Thematik und Machart zu einem der meist diskutiertesten Filme Spielbergs gilt. Die Uraufführungen 1993 und 1994 glichen Staatsakten mit Politikprominenz und einige Politiker verließen, berührt vom Gezeigten, schweigend den Kinosaal. Trotz zahlreicher Auszeichnungen, darunter 7 Oscars, wurde Spielbergs „wichtigster Film", wie er ihn bezeichnete, oft kritisiert. Denn wie soll man den Holocaust thematisieren ohne ihn zu banalisieren oder aber ihn aufgrund von Schockeffekten zu einem Horrorfilm werden lassen? Spielberg findet für diese Frage eine passende Antwort, indem er die brutalen Überfälle und Exekutionen zwar auch zeigt, sie jedoch nicht als Hauptthema für seinen Film werden lässt. Das beabsichtigte Verwenden von Schwarz-weiß Material sowie eine sehr oft eingesetzte Handkamera verleiten dazu, den Film als reinen Dokumentarfilm anzusehen, doch der Vergleich von Realität und Fiktion zeigt deutlich, dass es sich bei Schindlers Liste um einen Spielfilm bzw. einen Spielfilm mit Dokumentarfilm-Charakter handelt. Viele der Ereignisse basieren auf Tatsachen, doch vieles ist auch erfunden. Was an den Charakteren real und was fiktiv ist, soll diese Hausarbeit näher untersuchen. Dazu werde ich zunächst kurz den Inhalt des Films wiedergeben, um den eigentlichen Gegenstand der Analyse begreifbar zu machen. Anschließend werde ich die Charaktereigenschaften der zwei Protagonisten Oskar Schindler und Amon Göth herausarbeiten, erläutern, welche hiervon als real und welche als fiktiv angesehen werden können und sie anhand passender Filmsequenzen näher beleuchten. Die Figur Itzhak Stern, welche in dieser Arbeit nicht thematisiert wird, ist im Film ei