📘 'Wer zuerst kommt, mahlt zuerst' - ein sowohl deutsches als auch dänisches Sprichwort.
Die Gedser Versuchsmühle ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich bezahlt macht, vorne mit dabei zu sein. Dass Dänemark viele Jahre führend auf dem Gebiet von Windkraftanlagen war, hat zu tun mit dem Pioniergeist, der in Zusammenhang mit der Gedser Mühle entwickelt wurde.
In den Jahren um 1950 hat keiner den enormen Energiebedarf voraussehen können, der als Konsequenz des Wirtschaftswachstums in den 1960ern entstand. Belehrt durch die enorme Knappheit von Waren aller Art einschließlich von Energie während des 2. Weltkrieges, entwickelte der Elektroingenieur Johannes Juul vorausschauend den Gedanken, eine Ressource zu nutzen, die es im Überfluss gibt: Wind. Und die Versuchsmühle von Gedser war - ungeachtet der jetzigen Größenordnungen - zu damaliger Zeit die größte Windkraftanlage der Welt, als sie auf Grundlage von Johannes Juul's Erfahrungen mit anderen Versuchen im Jahre 1957 errichtet wurde.
Die Konstruktion ist später als zukunftsweisend erkannt worden, und die technischen Prinzipien der Gedser Mühle sind in modernen Windmühlen weitergeführt worden. Sie wird deshalb nicht zu Unrecht als die "Mutter aller Windkraftanlagen" bezeichnet. Die anspruchslose und effektive Art der Konstruktion ermöglichte eine stabile und betriebssichere Windmühle, was wiederum dazu führte, dass die Gedser Versuchsmühle in das landesweite Kulturprojekt "Kanon for Håndværk og Design" (übersetzt etwa: Im Kanon für gutes Handwerk und Design) aufgenommen wurde. Und dies, obwohl der Vorsitzende des britischen Windenergie-Programms während eines Studienbesuches in Gedser zu Johannes Juul meinte: "Sie hätten die Mühle aber auch etwas hübscher machen können!"
Mein Ziel mit dem Kulturprojekt "Kanon" war von vornherein das Beste vom Besten zu erfassen.
Die Gedser Mühle gehört zweifellos dazu. Es ist nicht das Aussehen, das in diesem Fall entscheidend ist.
Die Gedser Mühle ist für dänische Schüler ein Bewe