Das Glasperlenspiel

📘 Aus der Schweiz trafen die beiden Bande von Hermann Hesses "Glasperlenspiel" ein. Nach vieljahriger Arbeit hatte der Freund im fernen Montagnola ein schwierigschones Alterswerk vollendet, von dem mir bisher nur die grosse Einleitung in der "Neuen Rundschau" bekannt geworden war. Oft hatte ich davon gesagt, diese Prosa stehe mir so nahe, "als war's ein Stuck von mir". Des Ganzen nun ansichtig, war ich fast erschrocken uber seine Verwandtschaft mit dem, was mich so dringlich beschaftigte. Dieselbe Idee der fingierten Biographie - mit den Einschlagen von Parodie, die diese Form mit sich bringt. Dieselbe Verbindung mit der Musik. Kultur- und Epochenkritik ebenfalls, wenn auch mehr traumerische Kultur-Utopie und -Philosophic als kritischer Leidensausbruch und Feststellung unserer Tragodie. Von Ahnlichkeit blieb genug. Kaum je hatte es eine bessere Gelegenheit zu warmen und respektvollen Kameradschaftsgefuhlen gegeben, zur Bewunderung einer reifen Meisterschaft, die, gewiss nicht ohne tiefe, verschwiegen orgenvolle Anstrengung, ihre Altersvergeistigung mit Humor und Kunst im Spielfahigen, Machbaren zu halten gewusst hatte ...