Eine Nicht Gefundne Tur

📘 "Die goldenen Jahre meines Lebens gleiten auf fluchtigen Fuben dem Abend zu; eine Fubspur im Dunkel, eine Uhr schlagt zwolf, und das beschwingte Jahr ist voruber. Mein Leben ist wie Wasser, das an der Muhle voruberflob; es treibt kein Rad...", schrieb der noch nicht 24Jahrige unbekannte Thomas Wolfe an seine Mutter, als ahnte er bereits, dab ihm nicht viel Zeit bleiben wurde, um seinen Traum vom Leben zu verwirklichen. „Ich will uberall hingehen und alles sehen. Ich will Begegnungen mit so vielen Menschen wie nur moglich haben. Ich will alle Gedanken denken, die ich nur zu denken vermag, alle Gefuhle erleben - und ich will schreiben, schreiben, schreiben." Die Briefe des sich in schopferischer Unruhe verzehrenden Kiinstlers an seine Mutter, an Geschwister, Lehrer, Freunde und Bekannte legen Zeugnis davon ab, auf welch qualende und doch hoffnungsfreudige Weise er dieses Vermachtnis erfullte. Ein Schicksal zwischen Euphorie und Depression, Liebe und Hab, Empfindsamkeit und Leidenschaft wird in diesen Selbstzeugnissen lebendig. Sie spiegeln den harten, ungleichen Kampf des Autors um die Bewahrung seiner schopferi-chen Unabhangigkeit und kunden von seinem unzerstorbaren Glauben an das Gute im Menschen und an ein grobes, demokratisches Amerika, das er zu seinen Lebzeiten nicht verwirklicht sah. Letztlich offenbart sich hier der Entstehungsprozeb eines Lebenswerkes sowie der Drang nach allumfassender kunstlerischcr Darstellung, der Thomas Wolfe in seinem literarischen Werk so ube...