Издательство: Belletristik, 1979
Переплёт: Мягкая обложка, 208 страниц
Категория: Литература на иностранных языках
Язык: Немецкий
Авторский сборник
📓 Ein Dichter der Ubergangszeit. In mehrfacher Beziehung. "Ich lebe grad, da das Jahrhundert geht", schreibt er 1899 im "Stundenbuch" und sucht sich diese Zeit an der Wende klarzumachen. Dies bleibt ein Thema, und sein Problem: wie sich zur Gegenwart stellen, sich in ihr verhalten "neben dem neuen Gedrohn der metallenen Handlung / drin die Zeit sich verringt mit ansturmender Zukunft". So in dem Fragment einer Elegie von 1912, Fragment, weil fur Rilke diese Frage nicht beantwortbar und "das Grosse" dieser Zeit nicht bestimmbar war. Dass etwas zu Ende ging und was zu Ende ging, spurte er deutlicher als das Kommende, und von hieraus bestimmte er seinen Platz. "Jede dumpfe Umkehr der Welt hat solche Enterbte, / denen das Fruhere nicht und noch nicht das Nachste gehort." Jetzt, 1922, sagt er: "Uns soll / dies nicht verwirren; es starke in uns die Bewahrung / der noch erkannten Gestalt". Also Blick zuruck, Bewahrung des Alten gegen Bauen am Neuen? Gemeint ist Bewahrung des Ererbten fur ein Neues, Sich-offen-Halten fur das Kommende im Wissen um den gesetzmassig sich vollziehenden Wandel. Und noch einmal, 1924: "Halten wir uns dem Wandel zwischen die Zahne, / dass er uns vollig begreift in sein schauendes Haupt." Der Zeiten Wandel wie einen Raubtierkopf nehmen, sich zwischen dessen geoffnete Kiefer halten und dies als Begreifen bejahen - von dieser eigentumlichen Art sind das Ethos und das Zeitverstandnis und die Bildlichkeit dieses Dichters.